In Dortmund hat sich die Zahl der Messerangriffe besorgniserregend entwickelt. Eine aktuelle Polizeistatistik zeigt, dass die Ruhrgebietsstadt pro 100.000 Einwohner landesweit an zweiter Stelle liegt – nur in Köln ist die Situation noch alarmierender. Allein im Jahr 2023 wurden 351 Taten erfasst, bei denen ein Messer zum Einsatz kam oder damit gedroht wurde.
Die Tendenz ist deutlich steigend. Seit 2019 verzeichnet Dortmund einen Anstieg von etwa 50 Prozent bei Messertaten, während die Fallzahlen von 236 auf nunmehr 351 kletterten. Besonders betroffen sind öffentliche Plätze und Bahnhöfe, wo sich häufig auch unbeteiligte Passanten aufhalten.
«Das Problem hat eine neue Qualität erreicht», erklärt Polizeipräsident Gregor Lange. «Wir haben unsere Kontrollen in den Schwerpunktbereichen massiv verstärkt.» Seit vergangenem Jahr gilt in der Dortmunder Innenstadt ein Waffenverbot, das zumindest kleinere Erfolge zeigt.
Bei meinen Recherchen an der Kampstraße fiel mir auf, wie angespannt die Atmosphäre abends wirkt. Eine Anwohnerin berichtete mir: «Früher bin ich hier noch spätabends allein lang, heute nehme ich lieber einen Umweg.»
Die Stadt Dortmund hat zusammen mit der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das neben verstärkten Kontrollen auch Präventionsmaßnahmen an Schulen vorsieht. Fachleute warnen jedoch, dass reine Verbote nicht ausreichen werden, solange die soziale Integration in manchen Stadtteilen nicht verbessert wird.
Was bedeuten diese Zahlen für uns Dortmunder im Alltag? Während Experten vor Panikmache warnen, zeigen sie doch, dass wir uns einer unbequemen Realität stellen müssen.