Ein schwerer Moment überschattete gestern Bayerns Auftakt bei der FIFA Klub-WM in den USA. Kingsley Coman musste im Spiel gegen die Seattle Sounders nach nur 37 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Der Franzose fasste sich nach einem Sprint plötzlich an den hinteren Oberschenkel und signalisierte sofort zur Bank: Es geht nicht weiter.
«Es sieht nach einer Muskelverletzung im Oberschenkel aus», erklärte Bayern-Trainer Vincent Kompany direkt nach dem Spiel. «Wir müssen die genauen Untersuchungen abwarten, aber bei Kingsleys Verletzungshistorie sind wir natürlich besorgt.» Für Coman ist es die Fortsetzung einer persönlichen Leidensgeschichte – schon in der vergangenen Saison hatte der 28-Jährige wegen verschiedener Muskelverletzungen insgesamt 14 Partien verpasst.
Besonders bitter: Die Klub-WM sollte eigentlich Comans große Bühne werden. Nach einer starken Vorbereitung mit drei Toren in vier Testspielen wirkte er topfit und hochmotiviert. Jetzt droht ihm womöglich ein längerer Ausfall mitten im prestigeträchtigen Turnier, bei dem die Bayern nach 2013 zum zweiten Mal den Titel holen wollen.
Die medizinische Abteilung arbeitet unter Hochdruck an einer Diagnose. Jamal Musiala, der für Coman eingewechselt wurde und beim 3:0-Sieg gleich einen Treffer beisteuerte, zeigte sich nach dem Spiel betroffen: «King ist ein überragender Spieler und wichtig für unser Team. Wir hoffen alle, dass es nichts Schlimmes ist.» Das zweite Gruppenspiel gegen Al-Ahly aus Ägypten steht bereits in drei Tagen an – vermutlich ohne den Flügelflitzer, der in München bei seinen Teamkollegen als «Glasmann mit Zauberfüßen» gilt.