Die Feiertage in Heiligenhaus nahe Düsseldorf wurden jäh unterbrochen, als ein Konflikt zwischen zwei Familien zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung eskalierte. Am zweiten Weihnachtsfeiertag trafen rund 30 Personen auf dem Parkplatz eines Supermarkts aufeinander. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot einschreiten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Sieben Menschen wurden verletzt, drei davon schwer.
Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler liegt dem Vorfall ein familiärer Streit zugrunde, der sich über Monate zugespitzt hatte. «Die Beteiligten stammen aus zwei verwandten Familien mit libanesischen Wurzeln«, erklärte Polizeisprecher Michael Schmidt. Die genauen Hintergründe seien jedoch noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.
Bei meiner Ankunft am Tatort bot sich ein Bild der Verwüstung. Zerbrochene Flaschen, Blutspuren und zurückgelassene Gegenstände zeugten von der Heftigkeit der Auseinandersetzung. Anwohner berichteten, dass sie Schreie und das Zerbersten von Glas gehört hatten, bevor mehrere Streifenwagen eintrafen.
«So etwas haben wir hier noch nie erlebt», sagte eine sichtlich erschütterte Anwohnerin, die seit über 20 Jahren gegenüber des Supermarkts wohnt. «Das passt nicht zu unserem sonst so ruhigen Stadtteil.»
Die Polizei nahm zunächst vier Personen fest, musste sie aber aufgrund unklarer Beweislage wieder freilassen. Unter den Schwerverletzten befindet sich ein 23-jähriger Mann mit Stichverletzungen, der notoperiert werden musste. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.
In den vergangenen Jahren sind familieninterne Konflikte dieser Art im Rheinland häufiger geworden. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, präventiv einzugreifen, bevor solche Streitigkeiten eskalieren. Wird Heiligenhaus nun zum Brennpunkt solcher Auseinandersetzungen? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Anwohner, sondern stellt auch die lokale Politik vor neue Herausforderungen.