In der Dresdner Innenstadt herrscht seit Montag Ausnahmezustand im Verkehr. Der zentrale Postplatz – wichtiger Knotenpunkt für Straßenbahnen und Busse – wird aufgrund dringender Gleisarbeiten teilweise gesperrt. Nach Angaben der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) müssen 15 Straßenbahnlinien umgeleitet werden, was täglich etwa 80.000 Fahrgäste betrifft.
Die Bauarbeiten sollen bis zum 27. Oktober dauern. «Wir erneuern die komplette Gleiskreuzung, die nach 15 Jahren Dauerbelastung erhebliche Verschleißerscheinungen zeigt», erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.
Bereits am ersten Tag bildeten sich lange Autoschlangen in der Innenstadt. «So schlimm habe ich es noch nie erlebt», seufzt Petra Müller, die als Einzelhandelskauffrau täglich zur Arbeit in die City pendelt. Ihr 20-minütiger Arbeitsweg dauerte heute über eine Stunde.
Besonders betroffen sind die Hauptverkehrsadern Wilsdruffer Straße und Sophienstraße. Die Umleitung führt viele Straßenbahnen über den Pirnaischen Platz, der dadurch zusätzlich belastet wird. Vor drei Jahren beobachtete ich ähnliche Bauarbeiten am Albertplatz – doch das Verkehrsaufkommen am Postplatz ist noch einmal deutlich höher.
Die Stadt hat zusätzliche Verkehrshelfer eingesetzt, die an kritischen Punkten informieren. «Wir bitten alle Dresdner, wenn möglich, auf das Auto zu verzichten oder großräumig umzufahren», appelliert Bürgermeister Detlef Sittel. Mehr Details zu Umleitungen gibt es auf der Webseite der DVB.
Die Bauarbeiten fallen ausgerechnet in die Herbstferienzeit – ein schwacher Trost für viele Betroffene. Denn auch wenn weniger Schüler unterwegs sind, sorgt die Situation für erhebliche Belastungen. Da hilft nur eins: Mehr Zeit einplanen und Geduld mitbringen. Denn wie wir Dresdner zu sagen pflegen: «Auch die längste Baustelle hat einmal ein Ende.«