Die Berliner Skyline wurde heute von einer dramatischen Rauchsäule überschattet. Am frühen Nachmittag brach auf einer Hochhaus-Baustelle in Mitte ein Großbrand aus, der sofort einen massiven Feuerwehreinsatz auslöste. Ersten Meldungen zufolge wurden mindestens drei Bauarbeiter leicht verletzt, während rund 120 Einsatzkräfte mit der Brandbekämpfung beschäftigt sind. Die schwarze Rauchwolke war kilometerweit zu sehen.
«Es ging alles sehr schnell», berichtet Augenzeuge Michael Becker, der in einem Café gegenüber saß. «Erst war da nur ein bisschen Qualm, dann schlugen plötzlich Flammen aus dem Rohbau.» Die Feuerwehr war innerhalb von Minuten vor Ort und sperrte das umliegende Gebiet weiträumig ab.
Brandursache war vermutlich ein technischer Defekt an einem Schweißgerät im 12. Stock des Rohbaus. Das Feuer breitete sich rasch auf Baumaterialien und Isolierungen aus. «Bei solchen Baustellen haben wir es oft mit leicht entflammbaren Materialien zu tun», erklärt Feuerwehrsprecher Stefan Wehner. «Unsere größte Sorge war, dass der Brand auf benachbarte Gebäude übergreift.»
Anwohner aus umliegenden Häusern wurden vorsorglich evakuiert. Sogar die Verkehrsführung in der Innenstadt musste teilweise umgeleitet werden, was den ohnehin dichten Berliner Feierabendverkehr zusätzlich belastete.
Seit meinen Anfängen als Journalistin habe ich viele Brände miterlebt, aber die Effizienz der Berliner Feuerwehr beeindruckt mich immer wieder. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie Drehleitern und Wasserwerfer in Stellung gebracht.
Gegen 18 Uhr konnte die Feuerwehr «Feuer unter Kontrolle» melden. Die Nachlöscharbeiten werden voraussichtlich bis in die Nacht andauern. Für die Bauarbeiten am neuen Hochhaus bedeutet der Brand einen erheblichen Rückschlag. Der Schaden geht nach ersten Schätzungen in die Millionen.
Ein kleiner Trost: In Hamburg hatten wir vor zwei Jahren einen ähnlichen Fall, bei dem der Wiederaufbau schneller als erwartet vonstatten ging. Ob die Bauherren in Berlin ähnlich rasch reagieren können, wird sich zeigen.