Nach mehreren sexuellen Übergriffen im Freibad in Gelnhausen stehen die Ermittlungsbehörden unter Druck. Vier junge Frauen meldeten am vergangenen Wochenende, von einer Gruppe junger Männer belästigt worden zu sein. Erste Befragungen deuten auf ein koordiniertes Vorgehen hin. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, während die Staatsanwaltschaft Hanau den Vorfall als «besonders schwerwiegend» einstuft.
«Es war wie ein gezieltes Umzingeln», berichtet eine 17-jährige Betroffene, die anonym bleiben möchte. «Plötzlich waren wir von mehreren Männern umringt, die uns berührten.» Die Bademeister reagierten nach Zeugenaussagen prompt und verwiesen die beschuldigten Männer des Bades.
Gelnhausens Bürgermeisterin Maria Schmidt zeigt sich betroffen: «Solche Vorfälle sind in unserer Stadt nicht hinnehmbar. Wir verstärken umgehend die Sicherheitsmaßnahmen in allen städtischen Bädern.»
Das Freibad hat mittlerweile reagiert. «Wir haben zusätzliches Sicherheitspersonal eingestellt und schulen unsere Mitarbeiter für solche Situationen», erklärt Betriebsleiter Thomas Weiß. Ähnliche Vorfälle häufen sich bundesweit in den Sommermonaten. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung beobachte ich eine zunehmende Sensibilisierung für diese Problematik, aber auch eine verstärkte Bereitschaft der Betroffenen, solche Übergriffe anzuzeigen.
Die Polizei bittet weitere mögliche Betroffene und Zeugen, sich zu melden. Oberstaatsanwältin Petra Kühn betont: «Wir nehmen jeden einzelnen Fall ernst. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.»
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheit in öffentlichen Bädern. Experten fordern klarere Konzepte und mehr Prävention. Die Frage bleibt: Wie können wir öffentliche Räume so gestalten, dass sich alle – besonders junge Frauen – sicher fühlen können?