Die Kölner Innenstadt könnte für Autofahrer bald deutlich teurer werden. Wie jetzt bekannt wurde, plant die Stadtverwaltung eine drastische Erhöhung der Parkgebühren – in manchen Bereichen sollen sie sich sogar verdoppeln. Das Pikante daran: Die Pläne wurden bisher kaum öffentlich diskutiert.
Nach Informationen des Verkehrsausschusses sollen die Tarife in der Innenstadt von derzeit 3 Euro pro Stunde auf künftig 6 Euro steigen. In den angrenzenden Stadtteilen wie Ehrenfeld oder Nippes würden die Preise von 2 auf 4 Euro klettern.
«Diese Erhöhung ist überfällig», sagt Verkehrsdezernent Ascan Egerer. «Andere Großstädte wie München oder Hamburg verlangen schon lange deutlich mehr.» Tatsächlich liegen die Parkgebühren in Köln im Städtevergleich bisher eher im unteren Mittelfeld.
Doch nicht alle sehen das positiv. «Für den lokalen Einzelhandel könnte das katastrophale Folgen haben», warnt Lisa Schneider vom Handelsverband Köln. Viele Geschäfte in der Innenstadt kämpfen nach Corona noch immer ums Überleben.
Bei meinen Recherchen vor Ort in der Kölner Altstadt zeigt sich: Die meisten Bürger wissen noch gar nichts von den Plänen. «Typisch Köln», seufzt ein Anwohner am Dom. «Wichtige Entscheidungen werden still und heimlich getroffen.»
Hintergrund der Erhöhung ist die angespannte Haushaltslage der Stadt, aber auch der Wunsch, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Verkehrsexperten sehen höhere Parkgebühren als wirksames Mittel, um den Autoverkehr in Innenstädten zu reduzieren.
Die Frage bleibt: Ist das der richtige Weg für eine lebenswerte Stadt, oder treibt man so nur mehr Besucher in die Einkaufszentren am Stadtrand? Diese Diskussion wird Köln wohl noch länger beschäftigen.