Der nächtliche Feuerschein war kilometerweit zu sehen. In Hamburg-Bahrenfeld ist gestern gegen 23:30 Uhr ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus ausgebrochen. Die Flammen loderten aus dem dritten Stock eines Wohngebäudes an der Julius-Leber-Straße. Zwei Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen und wurden ins Krankenhaus gebracht.
«Wir sind mit mehr als 40 Einsatzkräften vor Ort gewesen», berichtet Feuerwehrsprecher Martin Schneider. Die Lage sei zunächst unübersichtlich gewesen, da mehrere Notrufe gleichzeitig eingingen. Beim Eintreffen der ersten Löschfahrzeuge stand eine Wohnung bereits in Vollbrand.
Besonders dramatisch: Mehrere Bewohner mussten über Drehleitern aus dem verrauchten Gebäude gerettet werden. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern wartete auf ihrem Balkon auf Hilfe. «Der Treppenraum war komplett verraucht, ein Entkommen auf normalem Weg unmöglich», so ein Feuerwehrmann vor Ort.
Die umliegenden Straßen wurden großräumig abgesperrt. Anwohner berichten von chaotischen Szenen. «Erst hörten wir die Sirenen, dann sahen wir die Flammen», erzählt Anwohnerin Regina Müller (58), die das Geschehen von ihrem Balkon aus beobachtete. «In solchen Momenten wird einem bewusst, wie schnell so etwas passieren kann.»
Nach gut zwei Stunden war der Brand unter Kontrolle. Die betroffene Wohnung ist unbewohnbar, der Sachschaden wird auf mindestens 100.000 Euro geschätzt. Die Brandursache ist noch unklar. Ermittler der Kriminalpolizei haben ihre Arbeit aufgenommen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Hamburger Feuerwehr.
Die Solidarität im Viertel ist groß. Nachbarn haben spontan Übernachtungsmöglichkeiten für die betroffenen Familien angeboten. Was bleibt, ist die Frage: Wie kann man solche Brände verhindern? Funktionierende Rauchmelder haben hier vermutlich Schlimmeres verhindert.