Der Wechsel von Noah Darvich vom FC Barcelona zum VfB Stuttgart zeigt, wie komplex die Karriereplanung junger Fußballtalente geworden ist. Der 18-jährige Mittelfeldspieler, der erst letzten Sommer für 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg nach Katalonien ging, kehrt nun auf Leihbasis in die Bundesliga zurück – allerdings mit interessanten Vertragsbedingungen.
Bei Barça spielte Darvich zuletzt für die zweite Mannschaft in der dritten spanischen Liga, konnte sich aber trotz seines unbestrittenen Talents nicht entscheidend durchsetzen. Was auf den ersten Blick wie ein Rückschritt wirkt, könnte sich als kluger Schachzug erweisen. Der VfB Stuttgart bietet dem deutschen U17-Weltmeister jetzt die Chance auf Spielpraxis auf höherem Niveau, während Barcelona weiterhin die Kontrolle behält.
«Talententwicklung ist heute nicht mehr linear», erklärte mir kürzlich ein Nachwuchskoordinator eines Bundesligisten. «Die besten jungen Spieler brauchen manchmal Umwege, um ihr volles Potenzial zu entfalten.» Genau diesen Weg geht Darvich jetzt. Barcelona hat sich zwei entscheidende Klauseln gesichert: eine Rückkaufoption und eine Weiterverkaufsbeteiligung von 50 Prozent. Der VfB kann den Spieler zwar nach der Leihe fest verpflichten, wird aber bei einem späteren Transfer nur die Hälfte der Ablöse behalten dürfen.
Diese Art von Transfers zeigt, wie sehr sich der Markt für Nachwuchsspieler verändert hat. Talente wechseln immer früher international, kehren häufiger zurück und werden zu komplexen Investitionsobjekten. Für Darvich selbst dürfte jedoch nur eines zählen: endlich regelmäßig auf hohem Niveau spielen zu können – und vielleicht bald in der Bundesliga zu debütieren. Die Frage bleibt: Wer profitiert am Ende mehr von diesem Deal – der Spieler, Stuttgart oder Barcelona?