In Hamburgs Innenstadt soll bis 2040 ein lebendiges City-Netz entstehen. Bürgermeister Peter Tschentscher und Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein stellten heute das neue Leitbild für die City vor. Die Pläne sehen vor, dass sich die Innenstadt von einer reinen Einkaufszone zu einem vielfältigen Lebensraum entwickelt. Dabei sollen 6.000 neue Wohnungen entstehen und mehr Grünflächen die Aufenthaltsqualität verbessern.
Wir müssen die Innenstadt neu denken, erklärte Tschentscher bei der Präsentation im Rathaus. Nach seinen Worten sei die klassische Shopping-Meile ein Auslaufmodell. Der Onlinehandel und veränderte Arbeitsgewohnheiten hätten die Besucherströme in der City verändert. Das neue Konzept setzt daher auf eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Kultur.
Konkret plant der Senat die Umgestaltung mehrerer Stadtteile. Das Kontorhausviertel soll stärker mit dem Hauptbahnhof verbunden werden. Am Jungfernstieg entstehen mehr Sitzmöglichkeiten und Grünflächen. Menschen brauchen Orte zum Verweilen, nicht nur zum Durchlaufen, betonte Senatorin Pein.
Die Handelskammer Hamburg begrüßt die Pläne grundsätzlich. Hauptgeschäftsführer Malte Heyne fordert aber konkretere Maßnahmen: Wir brauchen nicht nur Visionen, sondern auch einen klaren Zeitplan.
Als ich vor 15 Jahren über die Entwicklung der Hamburger City berichtete, standen noch die großen Einkaufszentren im Mittelpunkt. Heute spürt man, wie sich die Prioritäten verschoben haben.
Umgesetzt werden sollen die Maßnahmen schrittweise bis 2040. Ob das ambitionierte Projekt gelingt, hängt nicht zuletzt von der Finanzierung ab. Für die Hamburger stellt sich die Frage: Wird ihre Innenstadt tatsächlich lebenswerter oder bleiben die Pläne Luftschlösser auf Papier?