Inmitten der Fußball-Euphorie steht der VfB Stuttgart vor personellen Veränderungen in der Führungsebene. Finanzvorstand Thomas Ignatzi verlässt den Bundesliga-Zweiten zum Jahresende auf eigenen Wunsch. Der 56-Jährige war seit 2019 beim VfB und seit April 2021 im Vorstand tätig. Gleichzeitig wurde Ex-Nationalspieler Serdar Tasci in den Aufsichtsrat der AG berufen.
Die Stuttgarter Führungsetage befindet sich damit erneut im Umbruch. Erst im Frühjahr hatte Vorstandschef Alexander Wehrle seine Position an den damaligen Sportvorstand Fabian Wohlgemuth abgegeben und war in den Aufsichtsrat gewechselt. Mit Ignatzi verlässt nun ein weiterer erfahrener Manager den Club, der die wirtschaftlichen Geschicke in schwierigen Corona-Zeiten mitverantwortet hatte.
«Ich bedanke mich für das Vertrauen und die erfolgreiche Zusammenarbeit», erklärte Ignatzi laut Vereinsmitteilung. Präsident Claus Vogt würdigte seine Arbeit: «Thomas hat in herausfordernden Zeiten wichtige finanzielle Weichenstellungen vorgenommen.«
Mit Serdar Tasci kehrt dagegen ein bekanntes Gesicht in neuer Rolle zurück. Der 37-jährige ehemalige Abwehrspieler wurde in Stuttgart ausgebildet und feierte 2007 mit dem VfB die Deutsche Meisterschaft. Nach seiner aktiven Karriere hatte er sich zunächst aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen. «Der VfB ist und bleibt mein Herzensverein», betonte Tasci.
In Stuttgart beobachte ich seit Jahren das Wechselspiel zwischen sportlichem Erfolg und wirtschaftlichen Herausforderungen. Der aktuelle Aufschwung unter Trainer Sebastian Hoeneß scheint nun auch auf Führungsebene für frischen Wind zu sorgen. Die spannende Frage bleibt: Kann der VfB seine sportliche Renaissance auch finanziell nachhaltig gestalten?
Während die Fans den Höhenflug in der Bundesliga und Champions League feiern, muss die Clubführung langfristig planen. Mit der Ernennung eines ehemaligen Spielers zum Aufsichtsrat setzt der VfB ein Zeichen für mehr Fußballkompetenz in den Entscheidungsgremien. Vielleicht genau das, was der Traditionsverein für seine Zukunft braucht.