Der Osten Hamburgs stand heute Morgen im Zeichen einer dramatischen Rauchsäule. In Billbrook brach gegen 9 Uhr ein Großfeuer in einer Lagerhalle aus. Die pechschwarze Rauchwolke war kilometerweit zu sehen und zog langsam über die Stadtteile Hamm, Rothenburgsort und Hammerbrook. Etwa 140 Feuerwehrleute kämpfen seit Stunden gegen die Flammen.
«Das ist einer der größten Einsätze dieses Jahres», erklärte Feuerwehrsprecher Philipp Baumann vor Ort. Die betroffene Halle an der Halskestraße beherbergt verschiedene Firmen, darunter einen Reifenhandel. Besonders die brennenden Gummireifen sorgen für die intensive Rauchentwicklung und erschweren die Löscharbeiten erheblich.
Anwohnerinnen und Anwohner im Umkreis von zwei Kilometern wurden über NINA-Warnapp aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. «Die Luftmessungen haben bisher keine gefährlichen Schadstoffe nachgewiesen, aber der Rauch ist natürlich trotzdem gesundheitsschädlich», so Baumann weiter.
Als ich am späten Vormittag am Einsatzort eintraf, war die Anspannung der Einsatzkräfte spürbar. Die Hitze des Feuers war selbst aus sicherer Entfernung zu spüren. Mehrere Drehleitern umstellten die Halle, um das Feuer von oben zu bekämpfen.
Ein Mitarbeiter der betroffenen Firma stand sichtlich erschüttert am Absperrband: «Wir haben alles verloren. Zum Glück waren nur wenige Kollegen vor Ort, als es losging, und niemand wurde verletzt.»
Die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei hat bereits Ermittlungen aufgenommen. Experten gehen davon aus, dass die Löscharbeiten noch bis in die Nacht andauern werden. Der Fall erinnert an den Großbrand in der HafenCity 2023, bei dem ebenfalls eine massive Rauchwolke über Hamburg zog.
Wieder einmal zeigt sich: Bei aller Stadtentwicklung und modernen Sicherheitstechnik bleibt das Feuer ein unberechenbarer Gegner – und die Frauen und Männer der Feuerwehr unsere wichtigsten Beschützer.