Die Stadt Köln entfernt aktuell rund 700 Spielplatzschilder, die Begriffe wie «Behinderte» enthalten. Die Umrüstung kostet etwa 120.000 Euro und soll bis zum Frühsommer abgeschlossen sein. Hintergrund ist eine zeitgemäßere Sprache: Statt «für Behinderte ungeeignet» steht künftig «nicht barrierefrei» auf den Hinweistafeln.
Seit Jahren diskutieren wir in Deutschland darüber, wie wir respektvoll über Menschen mit Beeinträchtigungen sprechen. Als ich vor einigen Jahren in Köln-Ehrenfeld unterwegs war, fiel mir bereits auf, wie veraltet manche öffentliche Beschilderung wirkt. Die Stadt handelt nun.
«Sprache prägt unser Denken und unsere Wahrnehmung», erklärt Kölns Sozialdezernent Robert Voigtsberger. Die neuen Schilder sind Teil eines umfassenderen Inklusionskonzepts. Neben der Änderung der Sprache werden auch die Piktogramme modernisiert und die Gestaltung an aktuelle Standards angepasst.
Einige Kölner begrüßen die Initiative. «Endlich wird das angegangen», sagt Michaela Stein vom Elternverein «Gemeinsam Spielen Köln«. Andere kritisieren die Kosten. «Das Geld könnte man besser in den barrierefreien Umbau der Spielplätze investieren», höre ich immer wieder von Passanten in der Innenstadt.
Die Maßnahme wirft die Frage auf, wie weit sprachliche Anpassungen gehen sollten. Wichtiger als Schilder auszutauschen wäre es aus meiner Sicht, echte Barrierefreiheit zu schaffen – im besten Fall beides. Köln geht einen ersten Schritt. Werden andere Städte folgen?