Die Stummfilmwoche im Münchner Filmmuseum bringt vom 15. bis 18. Februar ein besonderes Kinoerlebnis zurück: Filme ohne Ton, dafür mit Live-Musik. Rund 1.000 Besucher werden zu dem viertägigen Festival erwartet, das die Goldene Ära des Kinos zelebriert. «Filme von vor 100 Jahren wirken heute oft überraschend modern», erklärt Stefan Droessler, Leiter des Filmmuseums.
In einem gedimmten Kinosaal im St.-Jakobs-Platz laufen Klassiker wie «Der letzte Mann» mit Emil Jannings oder Buster Keatons «Steamboat Bill, Jr.» über die Leinwand. Die Besonderheit: Jede Vorführung wird von Musikern live begleitet – mal am Klavier, mal mit ganzen Ensembles. Das verleiht jedem Film eine einzigartige Note.
«Die Live-Musik macht aus jeder Vorführung ein unwiederholbares Ereignis«, sagt Pianist Richard Siedhoff, der mehrere Filme begleiten wird. Die Atmosphäre im Saal ist spürbar anders als bei regulären Kinovorstellungen. Das Publikum ist konzentrierter, reagiert gemeinsam auf komische oder dramatische Momente.
Als ich vor einigen Jahren die Stummfilmtage besuchte, beeindruckte mich besonders, wie zeitlos die erzählerische Kraft dieser Filme ist. Ohne Dialog erzählen sie mit Bildern und Körpersprache Geschichten, die auch heute noch berühren.
Für die Veranstalter ist das Festival mehr als Nostalgie – es ist lebendiges Kulturerbe. «Wir bewahren nicht nur Filme, sondern eine ganze Kunst des Sehens», betont Droessler. Mehr zum Programm gibt es auf der Website des Filmmuseums. Übrigens: Wer einen historischen Kinoabend erleben möchte, sollte früh Karten reservieren – die beliebten Vorführungen sind oft schnell ausverkauft.