Die Suche nach einem Kind im Rhein bei Düsseldorf hält seit gestern Abend Einsatzkräfte und Anwohner in Atem. Nach Polizeiangaben soll ein Junge im Alter von etwa zehn Jahren gegen 19:30 Uhr im Bereich der Rheinterrasse ins Wasser gegangen und nicht wieder aufgetaucht sein. Augenzeugen alarmierten sofort den Notruf, nachdem sie beobachteten, wie das Kind von der Strömung erfasst wurde.
Über 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Wasserschutzpolizei und weiteren Hilfsorganisationen beteiligen sich an der großangelegten Suchaktion. «Wir setzen alle verfügbaren Mittel ein – Boote, Taucher, Drohnen und einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera», erklärt Einsatzleiter Martin Schulz von der Düsseldorfer Feuerwehr. Die starke Strömung und die einbrechende Dunkelheit erschwerten die Suche erheblich.
In Hamburg haben wir ähnliche Fälle erlebt. Die ersten Stunden sind entscheidend, doch mit jeder verstreichenden Minute schwindet die Hoffnung. Das spürt man auch bei den Einsatzkräften, die trotz Erschöpfung unermüdlich weitersuchen.
Die Polizei hat bislang keine Vermisstenanzeige erhalten, was die Identifizierung des Kindes erschwert. «Wir bitten dringend Zeugen oder Angehörige, sich zu melden», appelliert Polizeisprecherin Anna Müller. Die Behörden haben den Flussabschnitt für die Schifffahrt gesperrt.
Am Rheinufer haben sich dutzende Menschen versammelt, die die Suchmaßnahmen verfolgen. Eine Anwohnerin brachte den Einsatzkräften heißen Tee. Es ist dieser Zusammenhalt, der in Notfällen sichtbar wird. Doch er kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rhein mit seinen tückischen Strömungen immer wieder unterschätzt wird – eine Mahnung, die wir nicht oft genug wiederholen können.