In Dresden sorgt Vandalismus an der erst vor wenigen Wochen eröffneten Parkour-Anlage in Striesen für Empörung. Unbekannte haben dort mehrere Hindernisse beschädigt und mit Graffiti verunstaltet. Die 170.000 Euro teure Anlage war Teil eines größeren Projekts zur Aufwertung des Stadtteils und sollte besonders Kindern und Jugendlichen in den Sommerferien einen attraktiven Treffpunkt bieten.
«Das ist einfach respektlos gegenüber allen, die hier trainieren wollen», sagt Stefan Müller, der regelmäßig mit seinen Kindern die Anlage besucht. Die städtische Sportverwaltung bestätigte auf Nachfrage den Vorfall. Die Schäden betreffen vor allem die Holzelemente und einige der speziellen Sprungelemente.
Was mich bei meinem Besuch besonders betroffen machte: Einige Jugendliche standen ratlos vor den beschädigten Hindernissen. «Wir haben wochenlang auf die Eröffnung gewartet und jetzt das», sagte der 15-jährige Luca enttäuscht.
Die Stadt Dresden hat inzwischen Anzeige erstattet. Ein Sprecher der Polizei bestätigte den Eingang und kündigte verstärkte Streifen in der Umgebung an. Die Reparaturkosten werden auf mindestens 5.000 Euro geschätzt.
Immerhin gibt es auch positive Reaktionen aus der Nachbarschaft. Anwohner haben sich zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen, um die Anlage besser zu schützen. «Wir wollen nicht, dass die Zerstörungswut einiger weniger den Spaß aller anderen ruiniert», erklärt eine Sprecherin der Gruppe.
Ob solche Bürgerinitiativen tatsächlich helfen können? Die Erfahrung aus anderen Stadtteilen zeigt: Wo Menschen hinsehen und sich kümmern, haben Vandalen oft weniger Chancen. Für die Kids in Striesen wäre das ein echter Gewinn.