Die Verkehrslage in Thüringen bleibt angespannt. Nach dem Brand in einem Stellwerk in Gera müssen Bahnreisende weiterhin mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Die Deutsche Bahn erwartet, dass die Reparaturarbeiten noch bis Mitte August andauern. Betroffen sind vor allem die Strecken zwischen Gera, Jena und Erfurt, auf denen Ersatzbusse eingesetzt werden.
Der Brand hatte in der vergangenen Woche die Stellwerkstechnik so stark beschädigt, dass Signale und Weichen nicht mehr gesteuert werden können. Ein Bahnsprecher bestätigte: «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Wiederherstellung, aber die Schäden sind umfangreicher als zunächst angenommen.» Für Pendler bedeutet dies weiterhin längere Fahrtzeiten und volle Ersatzbusse.
In Erfurt sorgt derweil ein Fall von Tierquälerei für Aufsehen. Das Veterinäramt hat gegen einen Tierhalter ein unbefristetes Haltungsverbot ausgesprochen, nachdem bei einer Kontrolle 27 verwahrloste Hunde und Katzen entdeckt wurden. Die Tiere wurden in einem Mehrfamilienhaus unter katastrophalen hygienischen Bedingungen gehalten.
«Die Tiere waren in einem erschreckenden Zustand – unterernährt und teilweise mit unbehandelten Verletzungen», berichtet Amtstierärztin Dr. Marion Schneider. Die geretteten Tiere befinden sich nun im Tierheim Erfurt, wo sie medizinisch versorgt werden. Ich habe solche Fälle in meiner Laufbahn schon häufiger beobachtet – besonders tragisch ist, dass die Behörden oft erst eingreifen können, wenn das Leid schon groß ist.
In der Verwaltung gibt es derweil eine neue Kooperation: Thüringen und Sachsen-Anhalt haben ein Abkommen zur gemeinsamen Nutzung von Behördendiensten unterzeichnet. Ziel ist es, Prozesse zu digitalisieren und Kosten einzusparen. «Diese länderübergreifende Zusammenarbeit ist ein Meilenstein für effizientere Verwaltungsstrukturen«, erklärte Thüringens Digitalministerin.
Die Bürger sollen von kürzeren Bearbeitungszeiten und weniger Bürokratie profitieren. Ob die hochgesteckten Ziele erreicht werden, bleibt abzuwarten. In meinen Jahren als Reporterin habe ich gelernt, dass bei Digitalisierungsprojekten oft eine gewisse Skepsis angebracht ist.
Die Thüringer werden die Entwicklungen genau beobachten – besonders die Bahnkunden, die momentan jeden Morgen bangen müssen, ob sie pünktlich zur Arbeit kommen.