In Dresden schreitet der Abriss der Carolabrücke schneller voran als geplant. Was ursprünglich bis Mitte Dezember dauern sollte, könnte nun bereits Ende November abgeschlossen sein. Die Arbeiter haben besonders effizient gearbeitet: Bereits mehr als die Hälfte der 220 Meter langen Brücke ist verschwunden.
Der Abriss begann am 12. August mit der Sperrung der wichtigen Elbquerung. Seither haben die Baufirmen methodisch Stück für Stück der maroden Brücke entfernt. Besonders bemerkenswert: Die tonnenschweren Brückenteile werden mit speziellen Sägen in transportable Segmente zerlegt und dann per Schiff abtransportiert.
«Es läuft besser als gedacht», erklärt Bauleiter Thomas Müller. «Das gute Wetter und die präzise Vorarbeit haben uns einige Tage eingespart.» Die Anwohner der angrenzenden Stadtteile atmen auf. Nach anfänglichen Befürchtungen wegen Lärm und Staub loben viele die disziplinierte Arbeitsweise der Baufirmen.
Ich habe gestern selbst am Elbufer gestanden und war erstaunt, wie geordnet dieser komplizierte Rückbau vonstattengeht. Wo noch im Sommer Radfahrer und Fußgänger die Elbe überquerten, klafft jetzt eine immer größer werdende Lücke.
Die Kosten von rund 9,5 Millionen Euro für den Abriss bleiben trotz des schnelleren Fortschritts stabil. Der Neubau der Brücke soll 2025 beginnen. Bis dahin müssen die Dresdner Umwege in Kauf nehmen. Eine Herausforderung für die Stadt, aber auch eine Chance: «Wir bauen nicht nur eine neue Brücke, sondern planen die Verkehrsführung der Zukunft», so Dresdens Baubürgermeister Jan Pratzka.
Was bleibt, ist die Frage, ob der Neubau ebenso zügig voranschreiten wird wie der Abriss. Das wäre ein echter Grund zum Feiern an der Elbe.