Der Abschnitt der A7 südlich des Elbtunnels wird jetzt auf acht Spuren ausgebaut. Nach jahrelanger Bauzeit können Autofahrer seit gestern die komplette Fahrbahnbreite nutzen. Für rund 120.000 Pendler bedeutet das mehr Platz auf Deutschlands meistbefahrener Autobahn. Die Bauarbeiten sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen.
Was ich bei meinem Lokaltermin gesehen habe, beeindruckt: Vier Spuren je Richtung erstrecken sich nun zwischen der Anschlussstelle Hamburg-Heimfeld und dem Elbtunnel. «Dieser Ausbau war dringend nötig«, erklärt Verkehrssenator Anjes Tjarks. «Die Kapazitätsengpässe haben zu enormen Staus geführt und die Wirtschaft belastet.»
Die Erweiterung gehört zum Mammutprojekt A7-Ausbau, das bereits seit 2014 läuft. Besonders komplex: Die Arbeiten mussten bei laufendem Verkehr durchgeführt werden. «Die größte Herausforderung war, den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Baustelle voranzubringen», berichtet Projektleiter Christian Rohde von der DEGES.
Viele Hamburger atmen auf. «Früher habe ich im Stau oft eine Stunde länger zur Arbeit gebraucht», erzählt Pendlerin Sabine Meyer aus Harburg. Doch ein wenig Geduld ist noch nötig: Die letzten Markierungsarbeiten und Beschilderungen werden in den kommenden Wochen fertiggestellt.
Die Kosten von rund 230 Millionen Euro scheinen aus Sicht vieler Verkehrsexperten gut investiert. «Ein funktionierender Verkehrsfluss auf der A7 ist für den gesamten norddeutschen Raum elementar», betont Verkehrswissenschaftler Prof. Klaus Beckmann.
Wie sich die Verkehrssituation tatsächlich entwickelt, bleibt abzuwarten. Ein entscheidender Faktor wird sein, ob mehr Pendler vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder ob die neuen Spuren noch mehr Verkehr anziehen werden.