Die Grippewelle in Hamburg erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Gesundheitsbehörde meldete gestern 874 Neuinfektionen – der höchste Tageswert seit drei Jahren. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. «In manchen Schulklassen fehlt die Hälfte der Schüler», berichtet Dr. Martina Weber vom UKE. Die Behörde empfiehlt dringend Händewaschen und rät, bei Symptomen zu Hause zu bleiben.
Was mich bei meinen Recherchen in den Arztpraxen besonders beeindruckt hat: Die Gelassenheit des medizinischen Personals trotz überfüllter Wartezimmer. Eine Arzthelferin in Altona meinte zu mir: «Wir kennen das schon, aber dieses Jahr ist es früher und heftiger.»
Unterdessen bewilligte der Senat zusätzliche 47 Millionen Euro für die Modernisierung des Hafens. Das Geld fließt in die Digitalisierung der Containerabfertigung und umweltfreundlichere Landstromanlagen. Wirtschaftssenator Tschentscher betont: «Der Hafen bleibt unser wirtschaftliches Herz, aber er muss grüner werden.»
Die Polizei warnt gleichzeitig vor einer Zunahme von Cybergrooming-Fällen. Allein im letzten Monat wurden 23 Fälle gemeldet, bei denen Erwachsene in sozialen Medien Kontakt zu Minderjährigen suchten. Kriminalhauptkommissarin Petra Lohse rät Eltern: «Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren und behalten Sie deren Online-Aktivitäten im Blick.»
Die Kombination aus Grippewelle und digitalen Gefahren zeigt, wie verwundbar unsere moderne Stadtgesellschaft ist – im Analogen wie im Digitalen. Experten rechnen damit, dass die Grippezahlen noch zwei Wochen steigen werden. Und was den Hafenausbau angeht: Die ersten Ergebnisse sollen schon Ende des Jahres sichtbar sein.