In Hamburg herrscht heute ein beispielloses Verkehrschaos. Über 100.000 Menschen strömen zum Konzert von Ed Sheeran ins Volksparkstadion, während gleichzeitig der Schlagermove mit erwarteten 350.000 Teilnehmern durch St. Pauli zieht. Die Verkehrsbetriebe warnen vor massiven Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr, besonders auf den U-Bahnlinien U2 und U3 sowie zahlreichen Buslinien. Pendler und Besucher stehen vor erheblichen Herausforderungen.
«Dass zwei solche Großveranstaltungen am selben Tag stattfinden, ist organisatorisch grenzwertig», erklärt Verkehrsexperte Michael Wendt. Die Hamburger Verkehrsbehörde hatte bereits seit Wochen vor der Doppelbelastung gewarnt. Dennoch zeigen sich viele Besucher unvorbereitet.
Als ich heute Mittag am Hauptbahnhof war, sah ich verzweifelte Familien mit kleinen Kindern, die zum Sheeran-Konzert wollten und nicht wussten, wie sie durch die Menschenmassen kommen sollten. «Wir haben drei Stunden Anfahrt hinter uns und jetzt stecken wir hier fest», klagte Sabine Müller aus Bremen.
Die Hochbahn hat zusätzliche Züge eingesetzt, doch an den Knotenpunkten stauen sich die Menschen trotzdem. «Wir fahren heute am Limit», bestätigt Hochbahn-Sprecher Thomas Klein. Taxifahrer berichten von Verdienstausfällen, weil sie im Stau feststecken, statt Fahrgäste zu befördern.
Diese Situation zeigt, wie dünn die Verkehrsinfrastruktur der Hansestadt bei Großereignissen gestrickt ist. Für die Zukunft müssen solche Terminüberschneidungen vermieden werden. Hamburg braucht ein besseres Veranstaltungsmanagement, um seiner Rolle als Metropole gerecht zu werden. Ob die Stadt daraus lernt? Die nächste Belastungsprobe kommt bestimmt.