In Dortmund erschüttert ein tragischer Unfall die Stadt: Ein erst wenige Monate alter Säugling wurde gestern Nachmittag schwer verletzt, als ein E-Scooter-Fahrer im Westpark mit dem Kinderwagen kollidierte. Das Kind erlitt Kopfverletzungen und wurde umgehend ins Klinikum Nord gebracht. Nach Angaben der Polizei Dortmund ereignete sich der Vorfall gegen 16:30 Uhr auf einem stark frequentierten Fußweg.
Der 19-jährige E-Scooter-Fahrer war offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs und hatte beim Ausweichen die Kontrolle verloren. «Wir beobachten seit Monaten eine Zunahme solcher Vorfälle», erklärt Polizeisprecherin Martina Weber. «Viele Nutzer unterschätzen die Risiken dieser Fahrzeuge völlig.» Nach ersten Ermittlungen war der junge Mann mit etwa 25 km/h unterwegs – deutlich mehr als die erlaubten 15 km/h in Parkbereichen.
Die Mutter des Säuglings erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut. Eine Passantin, die den Unfall beobachtete, leistete Erste Hilfe: «Ich hörte nur einen Knall und sah, wie der Kinderwagen umkippte», berichtet die 56-jährige Krankenschwester, die zufällig vor Ort war. «Der Fahrer stand wie gelähmt daneben.»
Seit meiner Berichterstattung über die Einführung der E-Scooter in deutschen Städten vor einigen Jahren verfolge ich die Entwicklung mit Sorge. Was als umweltfreundliche Mobilitätslösung gedacht war, entpuppt sich in der Praxis oft als Sicherheitsrisiko – gerade in Hamburg und München registrieren die Behörden ähnliche Vorfälle.
Der Unfall wirft erneut die Frage auf, ob die bestehenden Regelungen für E-Scooter ausreichen. Die Stadt Dortmund prüft nun verschärfte Maßnahmen in Grünanlagen. Was würde helfen: Bessere Aufklärung, strikte Kontrollen oder sogar Verbotszonen? Jeder Fußgänger, der heute durch den Westpark geht, wird sich diese Frage stellen.