Der Flughafen Paderborn-Lippstadt zeigt sich von seiner starken Seite: Mit 450.000 Passagieren im vergangenen Jahr übertrafen die Verantwortlichen ihre eigenen Erwartungen deutlich. Besonders die Verbindung nach München entwickelt sich zum Zugpferd – ab sofort können Reisende von Ostwestfalen aus über die bayerische Landeshauptstadt zu 190 weiteren Zielen weltweit durchstarten. Das neue Interlining-Abkommen macht es möglich.
Für Geschäftsreisende und Urlauber aus der Region bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung. «Wir haben jetzt praktisch die ganze Welt vor der Haustür», erklärt Flughafenchef Roland Hüser bei der Präsentation der Jahreszahlen. Mit nur einem Ticket und durchgängiger Gepäckabfertigung können Fluggäste nun bequem umsteigen. Die Lufthansa fliegt dreimal täglich die Strecke Paderborn-München, wodurch flexible Anschlüsse gesichert sind.
Als ich vor einigen Jahren die Abfertigungshalle besuchte, war die Stimmung noch gedrückt. Heute herrscht spürbar Aufbruch. «Die Nachfrage steigt kontinuierlich», bestätigt auch Tourismusexpertin Maria Schneider. Durch die Corona-Krise hatten viele regionale Flughäfen zu kämpfen, doch Paderborn hat die Kurve gekriegt.
Neben der München-Verbindung locken beliebte Urlaubsziele wie Mallorca und Antalya die Menschen aus Ostwestfalen zum heimischen Airport. Die Betreiber rechnen für dieses Jahr mit einem weiteren Wachstum auf rund 500.000 Passagiere.
Was bedeutet das für die Region? Kurze Wege, weniger Stress und eine stärkere Wirtschaft. «Ein funktionierender Regionalflughafen ist ein Standortvorteil, den wir nicht unterschätzen sollten», sagt Wirtschaftsförderer Thomas Weber. Bleibt die Frage: Kann Paderborn-Lippstadt seinen Aufschwung nachhaltig gestalten und gleichzeitig den wachsenden Umweltanforderungen gerecht werden? Die Antwort darauf wird die Zukunft des Flughafens maßgeblich bestimmen.