Für einen Moment stand der Volkspark gestern still. Über 60.000 Menschen hielten den Atem an, als Ed Sheeran ganz allein mit seiner Gitarre die ersten Töne von «Perfect» anstimmte. Der britische Superstar begeisterte beim ersten seiner drei Hamburg-Konzerte im Volksparkstadion mit einer intimen Show, trotz der gewaltigen Kulisse. Jeder dritte Hamburger kennt mindestens einen seiner Songs – seine Musik erreicht Menschen aller Generationen.
«Hamburg ist immer ein besonderer Ort für mich», sagte Sheeran zwischen zwei Songs und erntete tosenden Applaus. Der 33-Jährige stand dabei auf einer runden Bühne mitten im Stadion, umgeben von seinen Fans. Diese Nähe macht den Unterschied. Seit ich vor achtzehn Jahren meine erste Konzertkritik schrieb, habe ich selten erlebt, dass ein Künstler ein Stadion so mühelos in einen intimen Club verwandelt.
Die technische Umsetzung unterstützte diesen Eindruck perfekt. Eine 360-Grad-Bühne mit riesigen Videoleinwänden sorgte dafür, dass jeder im Publikum das Gefühl hatte, in der ersten Reihe zu stehen. «Die Akustik war überraschend gut, ich konnte jedes Wort verstehen», schwärmte Konzertbesucherin Marie Schulz (22).
Bei «Shape of You» verwandelte sich das Stadion in ein Lichtermeer aus Handys. Eine junge Familie neben mir tanzte ausgelassen, während ein älteres Ehepaar andächtig lauschte. Sheerans Musik verbindet Generationen – ein seltenes Phänomen in Zeiten fragmentierter Musikmärkte.
Was bleibt, ist das Gefühl, Teil von etwas Größerem gewesen zu sein. Während der Volkspark sich langsam leerte, summten tausende Menschen seine Melodien. Heute und morgen wird Sheeran das Kunststück wiederholen. Und Hamburg wird wieder lauschen, wenn ein Mann mit Gitarre 60.000 Menschen verzaubert.
Mehr Informationen zu den weiteren Konzerten auf der offiziellen HSV-Stadion-Webseite.