Die Zahl der Neurentner in Hamburg bleibt stabil hoch. Im vergangenen Jahr gingen rund 17.000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmals in Rente – ähnlich viele wie 2022. Laut Deutscher Rentenversicherung Nord startete damit der dritte Jahrgang der sogenannten «Babyboomer» in den Ruhestand. Diese Generation, geboren in den geburtenstarken Jahren zwischen 1955 und 1969, prägt die Rentnerstatistik zunehmend.
Der durchschnittliche Neurentner in Hamburg ist 64 Jahre alt. Interessant: Frauen gehen mit durchschnittlich 64,4 Jahren etwas später in Rente als Männer (63,8 Jahre). Die Gründe dafür sind vielfältig. «Viele Frauen haben durch Kindererziehungszeiten unterbrochene Erwerbsbiografien und arbeiten länger, um ihre Rentenansprüche zu verbessern», erklärt Dirk Neumann von der Deutschen Rentenversicherung Nord.
In meinen Gesprächen mit Hamburger Neurentnern fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich der Übergang erlebt wird. Während einige den wohlverdienten Ruhestand kaum erwarten können, planen andere bereits neue Projekte oder Teilzeitbeschäftigungen.
Die durchschnittliche Rente bei Neurentnern liegt in Hamburg bei etwa 1.350 Euro monatlich – deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Das spiegelt das höhere Lohnniveau in der Hansestadt wider. Experten der Verbraucherzentrale Hamburg warnen jedoch: «Die Lebenshaltungskosten in Hamburg sind überdurchschnittlich hoch. Viele Rentner unterschätzen, wie weit ihre Rente in der teuren Stadt tatsächlich reicht.»
Der demografische Wandel stellt Hamburg vor Herausforderungen. Mit den geburtenstarken Jahrgängen, die nun nach und nach in Rente gehen, wird sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern weiter verschieben. Wie lange das Rentensystem in seiner jetzigen Form bestehen kann, bleibt eine der drängendsten gesellschaftlichen Fragen – nicht nur in Hamburg.