In Düsseldorf steht seit gestern die erste «Regenwasserbank» der Stadt – ein scheinbar gewöhnliches Sitzmöbel mit besonderer Mission. Auf dem Hermannplatz in Flingern sammelt die blau-grün leuchtende Installation nun Niederschläge für die umliegenden Bäume. Das Pilotprojekt könnte laut Umweltamt der Schlüssel zu mehr Klimaresilienz in urbanen Räumen sein. Jährlich soll die Bank bis zu 400 Liter Wasser sammeln können.
«Die Bäume in unseren Städten leiden besonders unter den Hitzesommern», erklärt Umweltdezernentin Helga Stulgies bei der Einweihung. «Mit solchen innovativen Lösungen können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Wir entlasten die Kanalisation und versorgen gleichzeitig unsere Stadtbäume.»
Die Bank funktioniert erstaunlich einfach: Regenwasser wird über die Sitzfläche gesammelt und fließt dann unterirdisch zu den Wurzeln nahestehender Bäume. Das Prinzip erinnert mich an frühere Besuche in Rotterdam, wo solche «Regenwassermöbel» bereits seit Jahren erfolgreich im Einsatz sind.
Anwohner Markus Schmidt (43) ist begeistert: «Endlich mal was Praktisches. Hier im Viertel wurde zwar viel über Klimaanpassung geredet, aber jetzt sieht man mal was Handfestes.»
Das Umweltamt plant bereits weitere Installationen. Rund 5000 Euro kostet eine Bank – kein geringer Betrag, aber ein sinnvolles Investment angesichts zunehmender Hitzeperioden.
Bringt eine einzelne Bank wirklich die große Wende? Sicher nicht. Aber sie zeigt, wie clevere Stadtmöbel mehr sein können als nur Sitzgelegenheiten. Und vielleicht regt gerade das zum Nachdenken an: Wie könnten noch mehr Alltagsgegenstände in unseren Städten doppelte Funktionen übernehmen?