In Deggendorf hat ein Polizeieinsatz am Dienstagabend für Aufsehen gesorgt. Bewohner der niederbayerischen Kreisstadt bemerkten gegen 17 Uhr einen verletzten Mann in der Innenstadt und alarmierten die Rettungskräfte. Der Verletzte wies Stichverletzungen auf und wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Laut Polizeiangaben bestand keine Lebensgefahr.
Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus, darunter Spezialeinheiten und ein Polizeihubschrauber. «Wir haben umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet«, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern. Die Ermittler gehen von einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen aus, bei der ein Messer zum Einsatz gekommen sein könnte.
Anwohner berichten von hektischer Betriebsamkeit. «So viele Polizeiautos habe ich hier noch nie gesehen«, erzählte mir eine ältere Dame, die seit 40 Jahren in der Nähe des Einsatzortes wohnt. Die Beamten sperrten mehrere Straßenzüge ab und befragten Zeugen. Ein Verdächtiger konnte bis zum späten Abend nicht gefasst werden.
Solche Vorfälle sind in Deggendorf selten. Die Stadt mit rund 37.000 Einwohnern gilt als vergleichsweise sicher. Als ich vor einigen Jahren über die Kriminalstatistik in Niederbayern berichtete, lag Deggendorf deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt bei Gewaltdelikten.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. Für die Deggendorfer bleibt die Frage, ob es sich um eine gezielte Tat handelte oder um eine eskalierte Auseinandersetzung, die das Sicherheitsgefühl in ihrer Stadt erschüttern könnte.