Der Prozess um den mutmaßlichen Eifersuchtsmord in Köln-Ostheim nimmt heute eine entscheidende Wendung. Die Ehefrau des Opfers soll vor dem Kölner Landgericht aussagen – ihre Beziehung zum Angeklagten steht im Zentrum des Falls. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll der 34-jährige Tatverdächtige seinen Nebenbuhler im Mai mit mindestens 16 Messerstichen getötet haben.
Am Tatort, einem Mehrfamilienhaus in Köln-Ostheim, waren die Ermittler schnell vor Ort. Als ich damals mit Anwohnern sprach, herrschte blankes Entsetzen. «So etwas haben wir hier noch nie erlebt», sagte mir eine ältere Dame, die seit 30 Jahren im Viertel wohnt. Die blutige Tat erschütterte den sonst ruhigen Stadtteil zutiefst.
Die Beweislage gegen den Angeklagten wirkt erdrückend. Die Tatwaffe wurde in seiner Wohnung gefunden, an seinen Schuhen klebte Blut des Opfers. «Wir gehen von einer Beziehungstat aus, bei der Eifersucht das Hauptmotiv war», erklärte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Der Angeklagte selbst schweigt bisher zu den Vorwürfen.
Besonders brisant: Die Ehefrau des Getöteten soll eine heimliche Beziehung zum Angeklagten unterhalten haben. Ein gemeinsamer Bekannter berichtete: «Es war ein offenes Geheimnis, dass da etwas lief.» Von ihrer Aussage erhoffen sich die Ermittler wichtige Erkenntnisse zum Tathergang und möglichen Motiv.
Was als Liebesdreieck begann, endete in einer Tragödie. Die Frage, die über dem Prozess schwebt: Wie konnte es so weit kommen? Die Antwort liegt vielleicht in der Aussage der Frau, die zwischen zwei Männern stand – und deren Leben nun für immer verändert sind.