Als ich am frühen Dienstagmorgen durch den Dortmunder Stadtteil Hombruch fuhr, standen bereits Einsatzfahrzeuge dicht an dicht: Ein 37-jähriger Mann wurde an der Rüschebrinkstraße von einer Straßenbahn erfasst und lebensgefährlich verletzt. Nach ersten Ermittlungen der Polizei wollte er gegen 5:40 Uhr die Gleise überqueren, übersah dabei offenbar die herannahende Bahn der Linie U42.
Die Wucht des Aufpralls war enorm. Der Fahrer der Straßenbahn konnte trotz sofortiger Notbremsung den Zusammenstoß nicht verhindern. «Der Unfall ereignete sich im Bereich einer Fußgängerfurt», berichtet Polizeisprecher Peter Bandermann. Eine technische Absicherung wie Schranken oder Ampeln gibt es an dieser Stelle nicht. Ein Problem, das ich in meiner Berichterstattung über den ÖPNV immer wieder beobachte – die Sicherung von Querungsstellen bleibt oft hinter den Möglichkeiten zurück.
Rettungskräfte versorgten den Schwerverletzten noch vor Ort, bevor er unter Begleitung eines Notarztes ins Krankenhaus gebracht wurde. Sein Zustand wird als kritisch beschrieben. Die Polizei hat den Unfallort großräumig abgesperrt und Spuren gesichert. Der Straßenbahnfahrer erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut.
Für den öffentlichen Nahverkehr in Dortmund bedeutete der Unfall massive Einschränkungen. Die Strecke zwischen Theodor-Fliedner-Heim und Hombruch blieb für mehrere Stunden gesperrt. Die DSW21 richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Wie mir ein Anwohner erzählte, ist dies nicht der erste Unfall an dieser Stelle. «Hier müsste dringend nachgerüstet werden», meinte er kopfschüttelnd.
Was bleibt, ist die Frage: Müssen erst Menschen zu Schaden kommen, bevor die Verkehrssicherheit verbessert wird? Die Stadtverantwortlichen stehen in der Pflicht, solche Gefahrenstellen systematisch zu entschärfen.