Die Elbe in Dresden hat ein weiteres Hitzeopfer gefordert: Den Wasserstand. Mit aktuell nur 82 Zentimetern am Pegel Dresden liegt der Fluss bedrohlich nah am historischen Tiefststand von 2018. Fast täglich sinkt der Pegel um weitere ein bis zwei Zentimeter. Für die Schifffahrt heißt das: Anker werfen und warten.
„Wir mussten bereits vor einer Woche den Linienverkehr zwischen Dresden und der Sächsischen Schweiz komplett einstellen», erklärt Jan Hoffmann von der Sächsischen Dampfschifffahrt. Die Weißen Flotten liegen nun still in den Häfen – ein ungewohntes Bild für Dresdner und Touristen gleichermaßen.
Die anhaltende Trockenheit macht sich nicht nur optisch bemerkbar. In den Elbauen zeigen sich bereits deutliche Schäden am Ökosystem. Experten des Umweltamtes beobachten mit Sorge die sinkenden Grundwasserstände entlang des Flusses. Besonders die Bäume leiden unter dem Wassermangel.
Ines Schulz vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung warnt: „Was wir hier sehen, ist kein Einzelfall mehr, sondern Teil eines langfristigen Trends. Die Niedrigwasserphasen werden häufiger und intensiver.»
Bei meinem Gang entlang der Elbe gestern Nachmittag konnte ich beobachten, wie einige Dresdner die Situation für sich nutzen: Wo sonst Wasser fließt, werden jetzt versteckte Sandstrände und Kiesbänke zugänglich. Kinder sammeln Steine und Muscheln, während ihre Eltern mit den Füßen im verbliebenen kühlen Nass sitzen.
Für die kommenden Wochen rechnen Meteorologen mit keiner Besserung. Die Hitze soll anhalten, Niederschläge bleiben aus. Die Stadt Dresden hat bereits Notfallpläne für die Wasserversorgung aktiviert. Die Frage bleibt: Wird 2025 das Jahr, in dem die Elbe ihren historischen Tiefststand bricht? Mehr dazu bei der Sächsischen Zeitung.