Die größte Kirmes am Rhein schreibt in diesem Jahr Geschichte. Erstmals verzauberte eine spektakuläre Drohnenshow am Freitagabend den Düsseldorfer Nachthimmel und ließ tausende Besucher staunend zurückblicken. Rund 1000 Drohnen formten leuchtende Bilder über dem Festgelände – vom Riesenrad über das Düsseldorfer Stadtwappen bis hin zu bewegten Schriftzügen. «Eine technische Innovation, die in Deutschland bisher nur selten zu sehen war», erklärt Veranstalter Thomas König.
Der zehnminütige Lichtertanz am Himmel markierte den Höhepunkt des ersten Kirmeswochenendes. «Ich habe so etwas noch nie gesehen», staunt die achtjährige Emma, während sie auf den Schultern ihres Vaters sitzt. Die Familie ist extra aus Krefeld angereist. Rund um mich herum zücken Besucher ihre Smartphones, während die Drohnen präzise choreografierte Formationen bilden. Die Idee für die Show entstand nach dem großen Erfolg ähnlicher Darbietungen bei internationalen Großveranstaltungen.
«Wir wollten etwas Neues bieten, das den traditionellen Charakter der Kirmes mit moderner Technik verbindet», sagt Schaustellervertreter Michael Schmidt. Der technische Aufwand war enorm: Ein 20-köpfiges Team arbeitete monatelang an der Programmierung. Die umweltfreundliche Alternative zum klassischen Feuerwerk kommt bei den meisten Besuchern gut an. «Keine Knallerei, kein Rauch – und trotzdem beeindruckend», freut sich Anwohnerin Petra Müller.
Nach meinen Beobachtungen auf vielen Volksfesten im ganzen Land: Die Rheinkirmes hat mit dieser Premiere einen Trend gesetzt. Bis zum 21. Juli werden noch über zwei Millionen Besucher erwartet. Die Drohnenshow soll am letzten Kirmestag wiederholt werden – dann mit neuen Motiven, die die Highlights der diesjährigen Veranstaltung aufgreifen.
Vielleicht steht die Kirmes damit an einem Wendepunkt zwischen Tradition und digitaler Zukunft. Wird das klassische Feuerwerk bald ganz durch Drohnen ersetzt? Die Diskussion darüber hat in Düsseldorf jedenfalls begonnen.