Die Enttäuschung war bei vielen Fans nach dem AC/DC-Konzert in Düsseldorf deutlich spürbar. Rund 75.000 Menschen kamen am Samstag ins ausverkaufte Stadion, um die australischen Hardrock-Legenden live zu erleben. Doch statt Begeisterung machte sich bei vielen Besuchern Frust breit – vor allem wegen massiver Tonprobleme, die den Konzertgenuss erheblich trübten.
«Ich konnte kaum etwas verstehen», berichtet Martin Scholz aus Essen, der extra mit Freunden angereist war. «Bei den Tickets für 180 Euro hätte ich eine bessere Soundqualität erwartet.» In den sozialen Medien häufen sich ähnliche Berichte. Manche bezeichnen das Klangerlebnis sogar als «Katastrophe».
Nach meinen Recherchen vor Ort scheint das Problem vor allem die Sitzplätze in den oberen Rängen betroffen zu haben. Der Schall kam dort offenbar völlig verzerrt an. Ein Phänomen, das ich leider immer wieder bei Stadionkonzerten beobachte – die Akustik bleibt die Achillesferse solcher Großveranstaltungen.
Der Veranstalter Live Nation hat sich bislang nicht zu den Beschwerden geäußert. Musikexperte Professor Thomas Weber von der Hochschule Düsseldorf erklärt im Gespräch: «Bei Open-Air-Konzerten dieser Größenordnung spielen Windverhältnisse und die Stadionarchitektur eine entscheidende Rolle für die Klangqualität.»
Trotz der Probleme: Die Band um Frontmann Brian Johnson (76) spielte energiegeladen ihre größten Hits wie «Highway to Hell» und «Thunderstruck». Die Bühnenshow mit Feuereffekten und der ikonischen Höllenglocke beeindruckte.
Für die Konzertbesucher bleibt ein gemischtes Gefühl. «Die Band hat alles gegeben, aber der Ton hat viel kaputt gemacht», sagt eine enttäuschte Anhängerin. «Nach zwei Jahren Vorfreude und so viel Geld tut das schon weh.» Es wirft die Frage auf: Wie viel technische Perfektion dürfen Fans bei solchen Ticketpreisen eigentlich erwarten?