Die Nacht war bereits fortgeschritten, als gegen 3:45 Uhr die Ruhe im Hamburger Stadtteil Bramfeld jäh unterbrochen wurde. Vor einer Shisha-Bar an der Bramfelder Chaussee fielen mehrere Schüsse. Noch bevor die alarmierten Polizeikräfte eintrafen, waren sowohl mutmaßliche Täter als auch mögliche Opfer bereits verschwunden. Zurück blieben nur Patronenhülsen auf dem Asphalt – stumme Zeugen eines offenbar gefährlichen Konflikts.
Die Polizei Hamburg hat nun umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Beamte des für organisierte Kriminalität zuständigen Landeskriminalamts 6 haben den Fall übernommen – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Behörden einen Zusammenhang mit dem Milieu vermuten. Bereits am Tatort sicherten Spezialisten Spuren, die nun ausgewertet werden.
«Wir gehen davon aus, dass mehrere Personen in die Auseinandersetzung verwickelt waren», erklärte ein Polizeisprecher. Bislang sind weder Verletzte bekannt, noch haben sich Zeugen oder Beteiligte bei den Behörden gemeldet. In meinen zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie schwierig die Aufklärung solcher Fälle sein kann, wenn die Beteiligten schweigen.
Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder etwas zu den Hintergründen der Auseinandersetzung sagen kann, wird gebeten, sich beim Hinweistelefon unter 040 4286-56789 zu melden.
Solche Vorfälle verunsichern die Anwohner, die sich Sorgen um die Sicherheit in ihrem Viertel machen. Die Polizei hat ihre Präsenz in Bramfeld verstärkt. Ob es sich um einen gezielten Angriff handelte oder eine spontane Eskalation – die Häufung solcher Vorfälle im Umfeld von Shisha-Bars gibt Anlass zur Sorge. Was treibt Menschen dazu, in unseren Stadtteilen zur Waffe zu greifen?