Die digitale Fußballwelt blickt gebannt nach Hamburg, wo Stefan Kuntz mit bemerkenswerter Offenheit den Saisonstart des HSV einläutet. Bei seiner ersten Pressekonferenz als neuer Sportvorstand verzichtete er auf die üblichen PR-Floskeln und lieferte stattdessen das, was im durchinszenierten Profifußball selten geworden ist: echte Einblicke und klare Worte.
Was digital besonders auffiel: Während die Social-Media-Kanäle vieler Vereine mit polierten Image-Videos und perfekt abgestimmten Botschaften geflutet werden, ging Kuntz einen anderen Weg. «Wir müssen die Erwartungen mit der Realität in Einklang bringen«, erklärte er vor laufenden Kameras. Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten. Laut einer Blitzanalyse von Footballdata erreichte der Live-Stream der PK eine 73% höhere Verweildauer als vergleichbare Vereinskonferenzen.
Der HSV setzt damit auf einen Kommunikationstrend, den Digitalexperte Markus Haller als «Authentizitäts-Revolution» bezeichnet: «In Zeiten, wo Fußballfans jede Inszenierung sofort durchschauen, punkten Vereine mit Transparenz mehr als mit Marketing.» Bemerkenswert auch Kuntz› Umgang mit den Erwartungen: Kein vollmundiges Aufstiegsversprechen, sondern ein realistischer Blick auf die Herausforderungen. Seine Aussage «Wir müssen die Mannschaft erst stabilisieren» verbreitete sich binnen Stunden tausendfach in den Fan-Foren.
Was bedeutet dieser Kommunikationsstil für die kommende Saison? Die digitale Fan-Community scheint jedenfalls bereit für mehr Klartext statt PR-Sprech. Ob dieser ungewöhnlich offene Ansatz dem HSV auch sportlich hilft, bleibt abzuwarten – doch im Kampf um Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit in der digitalen Arena hat Kuntz schon jetzt einen bemerkenswerten ersten Treffer gelandet.