In der Nacht zu Sonntag sorgte ein Einbruch in Essen-Kettwig für einen Großeinsatz der Polizei. Gegen 3:30 Uhr wurden Anwohner durch laute Geräusche aus einem Schmuckgeschäft in der Kettwiger Altstadt geweckt. Sie alarmierten umgehend die Polizei. Die Beamten rückten mit mehreren Streifenwagen, einem Hubschrauber und Diensthunden an.
Die mutmaßlichen Täter hatten die Schaufensterscheibe des Juweliergeschäfts eingeschlagen und waren auf der Flucht, als die ersten Polizisten eintrafen. «Die schnelle Reaktion der Anwohner war entscheidend«, erklärte Polizeisprecherin Sandra Müller. Durch das koordinierte Vorgehen der Einsatzkräfte konnte das Gebiet rasch umstellt werden. Der Polizeihubschrauber leuchtete mit seinem Scheinwerfer die umliegenden Gärten und Dächer aus.
Ein Diensthund nahm schließlich die Fährte auf und führte die Beamten zu einem verlassenen Gartenhaus, wo sich zwei Verdächtige versteckt hielten. Die 24 und 32 Jahre alten Männer wurden widerstandslos festgenommen. Bei ihnen fand man Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro sowie Einbruchswerkzeug.
Als ich am nächsten Morgen den Tatort besuchte, standen Anwohner noch immer unter dem Eindruck der nächtlichen Ereignisse. Eine ältere Dame erzählte mir, wie der Hubschrauber sie geweckt hatte: «So etwas haben wir in unserem ruhigen Viertel noch nie erlebt.» Die zerbrochene Schaufensterscheibe war bereits mit Holzplatten gesichert.
Die Festgenommenen werden heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Polizei prüft Zusammenhänge mit ähnlichen Einbrüchen in der Region. Für die Kettwiger bleibt ein ungutes Gefühl. «Das zeigt, dass auch idyllische Stadtteile nicht vor Kriminalität gefeit sind», meinte ein Cafébesitzer gegenüber. Mehr Informationen zum aktuellen Fall gibt die Polizei Essen auf ihrer Webseite bekannt.