Der Abend in Duisburg begann vielversprechend, endete aber mit einer bitteren Pille für unsere DFB-Frauen. Nach nur 23 Sekunden brachte Jule Brand die deutsche Mannschaft in Führung – der schnellste Treffer in der Geschichte der Nationalelf. Doch was folgte, war ein Spiel voller unglücklicher Momente und verpasster Chancen.
Besonders schmerzlich: Der Pressschlag zwischen Torhüterin Ann-Katrin Berger und Schwedens Stina Blackstenius, der zum Ausgleich führte. Danach kippte die Partie zugunsten der Skandinavierinnen. Als Janina Minge in der zweiten Halbzeit eine große Chance zum erneuten Führungstreffer vergab, schwand die Hoffnung.
Der Tiefpunkt kam in der 82. Minute mit der Roten Karte für Bibiane Schulze Solano nach einem harten Foulspiel. Bundestrainer Horst Hrubesch wirkte an der Seitenlinie zunehmend ratlos. «Wir haben heute zu viele einfache Fehler gemacht», analysierte er nach dem Spiel. «Nach dem frühen Tor hätten wir ruhiger bleiben müssen.»
Für die EM-Qualifikation bedeutet diese 1:3-Niederlage einen Dämpfer. Kapitänin Alexandra Popp, die nach ihrer Verletzung erst in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde, fand klare Worte: «Das war nicht unser Anspruch. Wir müssen jetzt schnell die richtigen Schlüsse ziehen.»
Die Mannschaft wirkt im Umbruch – zwischen routinierten Kräften und jungen Talenten wie Sydney Lohmann muss noch die richtige Balance gefunden werden. Bis zur EM 2025 bleibt noch Zeit, aber die Baustellen sind nach diesem Abend deutlicher sichtbar geworden als erhofft. Die Frage ist nun: Kann das Team diesen Rückschlag als Weckruf nutzen?