In der Abenddämmerung über Düsseldorf schwebten gestern Hunderte Drohnen über dem Rhein und bildeten bunte Muster am Himmel. Die vielbeworbene Drohnenshow auf der Rheinkirmes, die als technisches Highlight des Volksfestes angekündigt war, stieß jedoch auf gemischte Reaktionen. Besonders die fehlende musikalische Begleitung sorgte für Enttäuschung unter den tausenden Zuschauern.
«Es war wie ein Stummfilm», sagt Michael Broch, ein Besucher aus dem Stadtteil Bilk, der mit seiner Familie extra früher zur Kirmes gekommen war. Die leuchtenden Figuren am Himmel – von der Düsseldorfer Skyline bis zum tanzenden Radschläger – beeindruckten zwar durch ihre Präzision, doch die Stille ließ die Show seltsam unvollständig wirken.
Nach Angaben der Veranstalter war die fehlende Musik kein Versehen, sondern Teil des Konzepts. «Wir wollten eine ruhige, kontemplative Atmosphäre schaffen», erklärt Otto Kramer, Sprecher des Schaustellerverbandes. Eine Entscheidung, die nicht bei allen ankam.
Ich beobachtete, wie viele Familien nach wenigen Minuten das Interesse verloren. Einige Kinder fragten lautstark nach «mehr Action», während Eltern versuchten, die technische Leistung zu erklären. Am Rheinufer sammelten sich derweil Fotografen, die die lautlose Präzisionsarbeit der Drohnen dokumentierten.
Trotz der Kritik sind die 300 programmgesteuerten Flugobjekte ein Publikumsmagnet. «Nächstes Jahr wird es wieder eine Show geben, aber mit Musik», verspricht Kramer. Auf der Kirmes selbst sorgen derweil traditionelle Fahrgeschäfte und Buden für die gewohnte Geräuschkulisse.
Die Diskussion zeigt: Auch bei moderner Technik gehört für viele Düsseldorfer das volle sinnliche Erlebnis dazu. Mehr Infos zum weiteren Programm der Rheinkirmes sind auf der Website der Stadt Düsseldorf zu finden.