Die größte Techno-Party des Jahres in Berlin hat die Rettungskräfte an ihre Grenzen gebracht. Bei der «Rave The Planet»-Parade am vergangenen Samstag mussten die Sanitäter zu 566 Einsätzen ausrücken – ein trauriger Rekord. Über 200.000 Menschen tanzten bei sommerlichen Temperaturen durch die Hauptstadt, während die Helfer im Dauereinsatz waren.
Besonders besorgniserregend: 53 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die meisten Notfälle standen im Zusammenhang mit übermäßigem Alkohol- oder Drogenkonsum, wie die Berliner Feuerwehr mitteilte. Auch Kreislaufprobleme bei der Hitze sorgten für zahlreiche Zusammenbrüche.
«Wir haben mit vielem gerechnet, aber diese Einsatzzahlen haben uns überrascht», erklärte ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes. Die Sanitäter arbeiteten am Limit, um alle Hilfesuchenden zu versorgen.
Was mich besonders nachdenklich stimmt: Trotz aller Präventionsarbeit scheint die Botschaft bei vielen Feiernden nicht anzukommen. In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder erlebt, wie schnell ausgelassenes Feiern in gefährliche Situationen umschlagen kann.
Die Veranstalter hatten im Vorfeld auf Trinkpausen und ausreichend Flüssigkeitszufuhr hingewiesen. «Wir wollen, dass alle sicher feiern können», betonte DJ Dr. Motte, Gründer der Parade. Dennoch überschätzten viele ihre Grenzen.
Der Tag zeigt: Die Berliner Techno-Kultur zieht weiterhin Zehntausende an, bringt aber auch Verantwortung mit sich. Für die nächste Parade werden bereits zusätzliche Sanitätsstationen diskutiert. Doch letztlich liegt es an jedem Einzelnen: Wie viel Rausch verträgt das Feiern, bevor es gefährlich wird?