Die Glückssträhne von Maximilian Mittelstädt scheint kein Ende zu nehmen. Vor einem Jahr noch kämpfte er mit Hertha BSC gegen den Abstieg, heute ist er Champions-League-Spieler beim VfB Stuttgart und frischgebackener Nationalspieler. Bei der Europameisterschaft gehörte der 27-jährige Linksverteidiger zu den positiven Überraschungen im DFB-Team – ein Aufstieg, den kaum jemand vorhergesehen hatte.
«Manchmal muss ich mich kneifen, um zu glauben, was im letzten Jahr alles passiert ist», gesteht Mittelstädt beim Trainingsauftakt in Stuttgart. «Vom Abstieg in die zweite Liga bis zur Vize-Europameisterschaft – so etwas kann man nicht planen.» Der gebürtige Berliner, der für nur 500.000 Euro zum VfB wechselte, erwies sich als echter Glücksgriff für die Schwaben. Unter Trainer Sebastian Hoeneß entwickelte er sich zum Leistungsträger und steuerte fünf Tore und sieben Vorlagen zur überraschenden Vizemeisterschaft bei.
Besonders beeindruckend: Mittelstädt schaffte es, diese Leistungen auch im Nationaltrikot abzurufen. Julian Nagelsmann setzte bei allen EM-Spielen auf ihn, nachdem David Raum verletzungsbedingt ausfiel. «Die Erfahrungen bei der EM haben mir nochmal einen enormen Schub gegeben», erklärt der Defensivspezialist. Doch die neue Saison bringt neue Herausforderungen: Champions League, Bundesliga und möglicherweise weitere Länderspiele – der Terminkalender wird voller.
Die Stuttgarter Fans hoffen, dass Mittelstädts Erfolgswelle anhält. Sein steiler Aufstieg zeigt, wie schnell sich das Blatt im Fußball wenden kann. Vom Sorgenkind in Berlin zum internationalen Shootingstar in Stuttgart – manchmal schreibt der Fußball tatsächlich die unglaublichsten Geschichten. Und für Mittelstädt könnte das nächste Kapitel noch spannender werden: «Ich will jetzt nicht stehen bleiben, sondern weiter Gas geben.«