Die Schlittschuhe bleiben wohl in der Ecke, die Schläger unbenutzt. Essens Eishockeyfans droht eine Saison ohne ihr Team. Nach dem Rückzug aus der Oberliga und der gescheiterten Regionalliga-Bewerbung stehen die Moskitos Essen vor einem kompletten Jahr Pause. Eine Situation, die nicht nur die Fans, sondern auch den gesamten Verein erschüttert.
«Wir müssen uns neu aufstellen und finanziell konsolidieren», erklärt Thomas Böttcher vom Vorstand gegenüber lokalen Medien. Die Realität ist bitter: Nach finanziellen Turbulenzen und verpassten Lizenzauflagen fehlt das Geld für einen geordneten Spielbetrieb. Der Verein hatte gehofft, in der Regionalliga einen Neuanfang zu schaffen, doch auch diese Option ist nun vom Tisch.
Besonders dramatisch: Die Nachwuchsabteilung der Moskitos muss weiterlaufen, während das Aushängeschild pausiert. «Unsere Jugend ist das Herzstück des Vereins», betont Nachwuchskoordinator Frank Petrozza. «Wir werden alles tun, um den Kindern und Jugendlichen weiterhin eine Eishockey-Heimat zu bieten.» Immerhin 150 Nachwuchsspieler trainieren regelmäßig am Westbahnhof.
Für die Eishockey-Landschaft im Ruhrgebiet ist die Situation ein herber Rückschlag. Essen, einst stolze Eishockey-Stadt mit DEL-Ambitionen, droht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Die treuen Fans, die sonst freitags die Halle am Westbahnhof füllten, stehen vor einer leeren Eisfläche.
Bleibt die Hoffnung auf einen Neuanfang in der Saison 2025/26. «Wir wollen zurückkommen», verspricht Böttcher. «Stärker, stabiler und mit einem tragfähigen Konzept.» Ob das gelingt? Die Essener Eishockey-Szene hält den Atem an.