Die B39 bei Speyer wurde gestern Abend Schauplatz eines dramatischen Verkehrsunfalls, als eine Harley-Davidson mit einem Porsche kollidierte. Nach ersten Polizeiberichten geschah der Unfall gegen 19:30 Uhr in einer scharfen Kurve nahe der Ausfahrt Speyer-West. Vier Personen wurden verletzt, der 53-jährige Motorradfahrer schwer.
Vor Ort bot sich den Rettungskräften ein Bild der Verwüstung. «Das Motorrad wurde regelrecht zerrissen», berichtet Einsatzleiter Michael Freund. Die Harley war offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, als der Fahrer in der Kurve die Kontrolle verlor und frontal mit dem entgegenkommenden Porsche zusammenstieß.
Im Porsche saß eine dreiköpfige Familie aus dem Rhein-Pfalz-Kreis. Die Eltern erlitten leichte Verletzungen, ihr 12-jähriger Sohn einen Schock. «Die psychologische Betreuung ist in solchen Fällen genauso wichtig wie die medizinische Versorgung», betont Notfallseelsorgerin Jana Hofmann.
Die B39 musste für fünf Stunden voll gesperrt werden. Ein Polizeihubschrauber unterstützte bei der Unfallaufnahme aus der Luft. Der Sachschaden wird auf über 80.000 Euro geschätzt.
Als ich am Unfallort eintraf, war ich erschüttert über die Wucht des Aufpralls. Nach zwei Jahrzehnten Berichterstattung weiß ich: Gerade die kurvenreiche Strecke der B39 bei Speyer ist ein Unfallschwerpunkt. Seit Jahren fordern Anwohner eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Der schwerverletzte Motorradfahrer wurde ins Universitätsklinikum Mannheim geflogen. Sein Zustand ist nach einer Notoperation stabil. Die Polizei Speyer bittet Zeugen des Unfalls, sich zu melden.
Die Unfallstelle reiht sich ein in die traurige Statistik: Allein in diesem Jahr gab es auf der B39 bereits sieben schwere Motorradunfälle. Wann ziehen Politik und Verkehrsplaner Konsequenzen? Die Antwort bleibt den Anwohnern bislang schuldig.