Am Düsseldorfer Flughafen wurde die umstrittene «Kiss and Fly»-Zone neu geregelt. Seit Montag können Autofahrer ihre Angehörigen ohne das lästige Ziehen eines Tickets für zehn Minuten kostenlos absetzen oder abholen. Die Schranken bleiben dauerhaft geöffnet – eine spürbare Erleichterung für die rund 10.000 Fahrzeuge, die täglich die Vorfahrten des Airports nutzen.
Nach jahrelanger Kritik hat der Flughafen eingelenkt. Bislang mussten Autofahrer auch für kurze Stopps ein Ticket ziehen und bei Überschreitung der Frist saftige Gebühren zahlen. «Die neue Regelung macht den Prozess kundenfreundlicher», erklärt Flughafensprecher Christian Hinkel. Die Umstellung folgt dem Vorbild anderer deutscher Flughäfen, die ähnliche Systeme bereits erfolgreich eingeführt haben.
Die Kontrolle erfolgt nun über Kennzeichenerfassung am Ein- und Ausfahrtsbereich. Wer länger als zehn Minuten bleibt, muss am Automaten nachzahlen – 5 Euro für jede angefangene halbe Stunde. «Es geht nicht ums Geldverdienen, sondern um die Aufrechterhaltung des Verkehrsflusses», betont Hinkel.
Bei meinem Besuch am Terminal beobachte ich, wie entspannt die meisten Fahrer reagieren. «Endlich keine Hektik mehr beim Aussteigen», sagt Klaus Mertens, der seine Tochter zum Abflug bringt. Doch nicht alle sind informiert – immer wieder suchen Autofahrer vergeblich nach dem Ticketautomaten.
Die Neuregelung ist Teil eines größeren Modernisierungsprogramms am drittgrößten deutschen Flughafen. Für viele Düsseldorfer stellt sich nun die Frage: Wird der Airport auch bei anderen kritisierten Punkten wie den Sicherheitskontrollen nachbessern? Die ersten Reaktionen aus der Stadtgesellschaft deuten auf vorsichtigen Optimismus hin.