Die Straßen um den Kalkberg in Köln-Kalk waren gestern Nachmittag für mehrere Stunden gesperrt. Der Grund: Eine beschädigte Gasleitung, die bei Bauarbeiten an der Kalker Hauptstraße entdeckt wurde. Gegen 14 Uhr meldeten Anwohner Gasgeruch, woraufhin Feuerwehr und Rettungsdienst sofort ausrückten. Die Rheinenergie schätzt, dass etwa 200 Haushalte vorübergehend ohne Gasversorgung waren.
Als ich am späten Nachmittag vor Ort eintraf, hatte sich bereits eine Traube von Anwohnern gebildet. «Sowas passiert hier nicht zum ersten Mal», erzählte mir Anwohnerin Maria Schulz (67). «Bei den vielen Bauarbeiten im Veedel muss man fast damit rechnen.» Die Feuerwehr hatte einen Sicherheitsbereich von 100 Metern eingerichtet, was den Verkehr in der ohnehin stark frequentierten Gegend zum Erliegen brachte.
Oberbrandrat Thomas Winkler erklärte die Situation: «Die Gefahr bestand vor allem darin, dass sich das Gas in geschlossenen Räumen hätte sammeln können. Wir haben vorsorglich fünf angrenzende Gebäude evakuiert.» Die Rheinenergie konnte den Schaden bis zum frühen Abend lokalisieren und mit den Reparaturen beginnen.
Was mich besonders beeindruckte: Die Solidarität unter den Kölnern. Nachbarn boten spontan Schlafplätze an, ein nahegelegenes Café verteilte kostenlos Kaffee an die Wartenden. Die Straßensperrung wurde gegen 20 Uhr aufgehoben. Die Gasversorgung soll laut Rheinenergie bis heute Mittag vollständig wiederhergestellt sein. Ein Sprecher kündigte an, die Ursache des Lecks gründlich zu untersuchen.