Bei der Rheinkirmes in Düsseldorf kam es gestern Abend gegen 22:45 Uhr zu einem tragischen Zwischenfall während des Abschlussfeuerwerks. Ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper explodierte in niedriger Höhe über dem Festgelände. 19 Besucherinnen und Besucher wurden verletzt, drei davon schwer. Die Polizei Düsseldorf hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
«Der laute Knall war überall zu hören, dann brach Panik aus», berichtet Augenzeuge Michael Kramer (42), der mit seiner Familie nur wenige Meter vom Unglücksort entfernt stand. Die meisten Verletzten erlitten Verbrennungen ersten und zweiten Grades oder Gehörschäden. Die drei Schwerverletzten werden im Universitätsklinikum Düsseldorf behandelt.
Nach ersten Erkenntnissen der Behörden könnte ein technischer Defekt die Ursache gewesen sein. «Wir untersuchen, ob das Feuerwerk ordnungsgemäß gesichert war», erklärt Polizeisprecher Thomas Weber. Die Feuerwerksfirma «Himmelslicht GmbH» führt seit über zehn Jahren das traditionelle Abschlussfeuerwerk durch. Geschäftsführer Markus Bender zeigte sich bestürzt: «Wir arbeiten mit höchsten Sicherheitsstandards und werden bei der Aufklärung vollumfänglich kooperieren.»
Die Veranstalter der Rheinkirmes, die zu den größten Volksfesten Deutschlands zählt, brachen das Feuerwerk unmittelbar nach dem Vorfall ab. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten erlebt, wie schnell und besonnen Rettungskräfte reagierten – innerhalb von Minuten waren Sanitäter vor Ort und kümmerten sich um die Verletzten.
Die Stadt Düsseldorf hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt. Oberbürgermeister Stefan Keller sprach den Verletzten sein Mitgefühl aus. Die Rheinkirmes soll trotz des Unfalls planmäßig bis Sonntag weitergehen – allerdings mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf, ob Großfeuerwerke in dicht besiedelten Gebieten noch zeitgemäß sind. Mehr Informationen zur Sicherheit auf Volksfesten finden Betroffene beim Deutschen Schaustellerbund.