In Düsseldorf endete gestern Abend die traditionsreiche Rheinkirmes abrupt nach einem erschreckenden Zwischenfall. Beim großen Feuerwerk zum Abschluss der Veranstaltung wurden mehrere Personen durch herabfallende Feuerwerkskörper verletzt. Nach Angaben der Polizei mussten sieben Menschen medizinisch versorgt werden, eine Person kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
«Es war ein Moment, in dem plötzlich Panik entstand», berichtet Augenzeugin Stefanie Müller, die mit ihrer Familie in der Nähe der Unglücksstelle stand. «Erst sahen wir die wunderschönen Lichter am Himmel, dann plötzlich Explosionen in der Menge.» Die Einsatzkräfte reagierten schnell und sperrten den Bereich ab. Hunderte Besucher verließen das Gelände in Richtung der Notausgänge.
Die Rheinkirmes, eines der größten Volksfeste am Niederrhein, hatte in diesem Jahr bereits über eine Million Besucher angezogen. Der Veranstalter St. Sebastianus Schützenverein erklärte, dass es sich um einen technischen Defekt bei der Abschussvorrichtung gehandelt habe. «Wir sind erschüttert über diesen Vorfall und wünschen allen Verletzten schnelle Genesung», so Schützenchef Lothar Inden in einer Pressemitteilung.
Experten des Landeskriminalamts untersuchen nun die Unglücksursache. Nach meinen Beobachtungen in zwanzig Jahren Berichterstattung sind solche Vorfälle bei professionellen Feuerwerken äußerst selten. In Hamburg hatte ich 2015 einen ähnlichen Fall begleitet, bei dem letztlich menschliches Versagen die Ursache war.
Die Stadt Düsseldorf hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt. Dort sollen die weiteren Schritte erläutert werden. Dieser Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit bei Großveranstaltungen auf – gerade in Zeiten, in denen die Menschen nach der Pandemie wieder zusammenkommen wollen. Ob das traditionelle Abschlussfeuerwerk bei der nächsten Rheinkirmes stattfinden wird, bleibt offen.