Die Straßenbahn rumpelt über die Gleise, als plötzlich vermummte Gestalten auftauchen. Fünf Personen haben am Sonntagnachmittag in Frankfurt eine Straßenbahn der Linie 18 mit roter Farbe attackiert. Der Vorfall ereignete sich gegen 16 Uhr an der Haltestelle Heister-/Brückenstraße im Stadtteil Sachsenhausen. Laut Polizei entstand ein Sachschaden von etwa 8.000 Euro.
Die Täter sprühten die rote Farbe gezielt auf die Seitenscheiben der Bahn, wodurch die Sicht für Fahrgäste und Fahrer massiv eingeschränkt wurde. «Es ist purer Zufall, dass niemand verletzt wurde», berichtet mir ein Polizeibeamter vor Ort. «Stellen Sie sich vor, der Fahrer hätte im entscheidenden Moment nicht mehr ausreichend sehen können.» Die betroffene Bahn musste umgehend aus dem Verkehr gezogen werden.
Augenzeugen beschreiben die Täter als schwarz gekleidet und vermummt. Nach der Attacke flüchteten sie zu Fuß in unbekannte Richtung. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) bestätigt, dass solche Vorfälle leider keine Seltenheit sind. Ein Sprecher der VGF erklärt: «Diese Angriffe kosten nicht nur viel Geld, sondern beeinträchtigen auch den öffentlichen Nahverkehr, auf den tausende Frankfurter täglich angewiesen sind.«
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, wie sich die Hemmschwelle für Vandalismus im öffentlichen Raum verändert hat. Was früher als nächtlicher Graffiti-Spray begann, findet heute oft am helllichten Tag und mit zunehmender Aggression statt.
Die Polizei Frankfurt hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht dringend nach Zeugen. Besonders brisant: Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Attacken auf öffentliche Verkehrsmittel in den vergangenen Wochen. Bleibt zu hoffen, dass die Täter schnell gefasst werden – denn nächstes Mal könnte es mehr als nur Sachschaden geben.