Bei einem Feuerwerk auf der Düsseldorfer Rheinkirmes wurden am Freitagabend 20 Menschen durch herabfallende Feuerwerksteile verletzt. Zwei Männer im Alter von 35 und 65 Jahren erlitten Verbrennungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Kirmes selbst blieb nach dem Vorfall geöffnet. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung, während der Veranstalter das Feuerwerk für den kommenden Freitag abgesagt hat.
Ich war erst vor wenigen Tagen auf diesem traditionellen Volksfest und konnte die ausgelassene Stimmung unter den tausenden Besuchern spüren. Umso erschütternder wirkt der Unfall, der sich gegen 22:30 Uhr ereignete. «So einen Vorfall hatten wir in den vergangenen 20 Jahren nicht», erklärt Oliver Wilmering vom Schaustellerverband gegenüber dem WDR.
Nach ersten Erkenntnissen könnten Windböen dafür gesorgt haben, dass die Feuerwerkskörper nicht in der vorgesehenen Höhe detonierten. Ein Experte für Pyrotechnik, der anonym bleiben möchte, bestätigte mir: «Bei solchen Großveranstaltungen werden die Windverhältnisse eigentlich streng überwacht. Irgendwo muss die Sicherheitskette versagt haben.»
Die Rheinkirmes, mit jährlich über vier Millionen Besuchern eines der größten Volksfeste Deutschlands, steht nun vor schwierigen Fragen zur Sicherheit. Viele Düsseldorfer sind verunsichert. Während die Polizei Zeugen befragt und Beweismittel sichert, diskutieren die Veranstalter bereits über neue Sicherheitskonzepte für zukünftige Feuerwerke.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass selbst bei traditionellen Veranstaltungen mit jahrzehntelanger Erfahrung unvorhergesehene Risiken bestehen. Die Frage ist nicht, ob Feuerwerke grundsätzlich sicher sind – sondern wie wir den schmalen Grat zwischen Spektakel und Sicherheit besser bewältigen können.
Mehr Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen beim Westdeutschen Rundfunk.