Die digitale Revolution hat längst auch den Fußball erfasst, wie sich aktuell im Trainingslager des HSV in Graz zeigt. Während sich die Fans vor allem auf Neuzugänge freuen, nutzt das Trainerteam hochmoderne Tracking-Systeme, um jeden Sprint und jeden Puls in Echtzeit zu überwachen. Besonders beeindruckend: Torhüter Daniel Heuer Fernandes, dessen Reaktionszeiten laut den neuen Messgeräten um fast 0,15 Sekunden schneller sind als in der Vorsaison.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht derzeit der israelische Nationaltorwart Daniel Peretz vom FC Bayern München, der kurz vor einer Leihe zum HSV steht. «Die moderne Datenanalyse erlaubt uns heute, die Spielerprofile viel präziser zu matchen als noch vor fünf Jahren», erklärt HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz im Gespräch. Die Scouts nutzen nicht mehr nur Videoanalysen, sondern komplexe KI-Algorithmen, die Peretz› Spielstil als optimal kompatibel mit dem HSV-System einstufen. Gleichzeitig zeigt sich Stammkeeper Heuer Fernandes in Topform und nutzt die neue Virtual-Reality-Trainingseinheit, die der HSV als einer der ersten Zweitligisten eingeführt hat. Das System simuliert Spielsituationen in 3D und trainiert die Entscheidungsfindung unter Stress.
Die Digitalisierung des Trainingsbetriebs wirft auch Fragen auf: Wie viel Technologie verträgt der Fußball, bevor er seine Seele verliert? Während die Daten neue Einblicke liefern, betont Torwarttrainer Sven Höh: «Am Ende entscheidet immer noch das Bauchgefühl auf dem Platz.» Die Balance zwischen Big Data und menschlicher Intuition – sie wird den Hamburger Weg in dieser Saison prägen. Und wer weiß, vielleicht ist es genau diese Mischung, die den HSV endlich zurück in die Bundesliga bringt.