Ann-Katrin Berger, unsere Elfmeter-Heldin, hat nach dem dramatischen Viertelfinalsieg gegen Frankreich eine klare Botschaft an die verbliebenen EM-Gegner: «Jetzt muss jeder vor uns Angst haben.» Mit dieser selbstbewussten Ansage unterstreicht die Torhüterin, wie die deutsche Mannschaft nach dem nervenaufreibenden Elfmeterschießen gestärkt in die nächste Runde geht.
Die 32-jährige Chelsea-Keeperin parierte im Shootout gleich zwei französische Schüsse und wurde so zur entscheidenden Figur beim 5:3-Erfolg nach Elfmeterschießen. In den 120 Minuten zuvor hatte es 1:1 gestanden. Was besonders beeindruckt: Berger kam erst für das Elfmeterschießen ins Spiel – eine taktische Meisterleistung von Bundestrainer Horst Hrubesch, die voll aufging.
«Ich hatte nicht wirklich Zeit zum Nachdenken», erklärte Berger nach dem Spiel. «Aber ich wusste, dass ich bereit sein muss.» Diese mentale Stärke ist typisch für die Torfrau, die in ihrer Karriere schon zweimal den Krebs besiegt hat und als absolute Spezialistin für Elfmeter gilt. Bei Chelsea hat sie einen fast legendären Ruf in Sachen Strafstöße.
Die Statistiken bestätigen ihre Qualitäten: In der englischen Liga hält sie überdurchschnittlich viele Elfmeter, bei internationalen Turnieren ist ihre Quote sogar noch besser. «Ich arbeite viel mit Videoanalysen und versuche, die Schützinnen zu lesen», verrät sie einen Teil ihres Erfolgsgeheimnisses. Diese Akribie zahlt sich nun auch im DFB-Dress aus.
Mit diesem neu gewonnenen Selbstvertrauen blickt das deutsche Team nun auf das Halbfinale. Die Botschaft ist klar: Diese Mannschaft hat keine Angst vor Drucksituationen – im Gegenteil, sie wächst daran. Und mit einer Elfmeter-Königin wie Berger im Rücken fühlt sich das Team für alle kommenden Herausforderungen gewappnet. Wer will schon gegen eine Mannschaft antreten, deren Torhüterin Elfmeter wie Freizeitbeschäftigungen behandelt?