Die marode Hochhaussiedlung am Weimarer Platz in Wilhelmsburg soll endlich ein neues Gesicht bekommen. Seit Jahren leben hier rund 1.200 Menschen in sieben Hochhäusern unter teils schwierigen Bedingungen. Die Stadt Hamburg und die Eigentümergesellschaft haben nun ein Konzept vorgelegt, das nicht nur die Gebäude, sondern das gesamte Quartier aufwerten soll. Jeder dritte Bewohner ist arbeitslos, fast die Hälfte bezieht Transferleistungen.
«Wir wollen den Menschen ein lebenswertes Zuhause geben», erklärte Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg bei der Präsentation. Die Hochhäuser sollen energetisch saniert, Aufzüge erneuert und Balkone vergrößert werden. Was mich bei meinem Besuch besonders beeindruckt hat: Trotz der schwierigen Umstände gibt es unter den Bewohnern einen starken Zusammenhalt.
Neben der Sanierung der Gebäude sollen auch die Außenanlagen umgestaltet werden. Wo heute Müll herumliegt und Autos parken, sollen Spielplätze und Grünflächen entstehen. Die Mieter haben jedoch Sorge vor steigenden Kosten. «Ich lebe seit 17 Jahren hier. Natürlich wünsche ich mir Verbesserungen, aber ich kann keine höhere Miete zahlen», sagt Fatma Yilmaz, die mit ihrer Familie in einem der Hochhäuser wohnt.
Die SAGA als größte Hamburger Wohnungsbaugesellschaft hat Unterstützung zugesichert. Bis 2028 sollen alle Maßnahmen abgeschlossen sein. In Hamburg-Wilhelmsburg könnte so ein Modellprojekt entstehen, das zeigt, wie man Problemquartiere menschenwürdig gestalten kann, ohne die angestammte Bevölkerung zu verdrängen. Ob es gelingt, hängt vor allem davon ab, ob die Mieten bezahlbar bleiben.